Die Auswirkungen des Sycamore Tree Project - Prison Fellowship Switzerland - Restorative Justice

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Die Auswirkungen des Sycamore Tree Project

Sycamore Tree Project

“Das Sycamore Tree Project® bringt dich wirklich zum Nachdenken. Es ist anders als die anderen Kurse, die ich schon besucht habe. Es bringt dich zum Nachdenken über Gefühle. Es geht um das, was im Inneren ist. Es verändert deine Gefühle gegenüber den Opfern und so. Ich habe auch ETS [Enhanced Thinking Skills] gemacht, und das ist einfach. Man weiß die Antworten schon, bevor man hineingeht. Es verändert nichts. STP ist anders, denn dabei geht es um das, was in uns drin ist.”
Täter aus England

“Ich musste mit ansehen wie ein Mann meinen Vater umbrachte. Ich habe diesen Hass und diesen Schmerz über 25 Jahre mit mir herumgetragen. Zum ersten Mal kann ich ehrlich sagen, dass ich dem Mann vergeben habe, der meinen Vater ermordete. Dieses Gefühl kann ich nicht beschreiben.”

Verbrechensopfer aus Neuseeland


Das Sycamore Tree Project® (STP) bietet Opfern und Tätern, die nicht miteinander in direkter Beziehung stehen, die Gelegenheit, die Realität von Verbrechen und ihre Auswirkungen auf ihr Leben zu besprechen. Opfer erzählen ihre Geschichte und hören die Geschichten der Täter. Täter verstehen die Auswirkungen von Straftaten auf die Opfer und auf die Gesellschaft und übernehmen Verantwortung für ihr Verhalten. Die oben stehenden Kommentare von Teilnehmern zeigen die starke Wirkung dieses Austauschs.
Die Auswertung von Veränderungen in der Haltung von Straftätern, die an STP teilnehmen, bestätigt diese Wirkung. In England und Wales füllten 2188 teilnehmende Strafgefangene vor und nach dem Programm Fragebögen aus. Die Fragebögen aus der  Crime-Pics II Evaluationsstudie ermitteln Veränderungen in der Einstellung der Täter nach der Teilnahme an STP in fünf Bereichen, die mit Rückfälligkeit in Zusammenhang stehen: allgemeine Einstellung zu Straftaten, Mitgefühl mit dem Opfer, Sicht von Verbrechen als Mittel zum Zweck, und die Wahrnehmung aktueller Lebensprobleme.
Die von der Sheffield Hallam University entwickelte Studie ergab:

• deutliche Verbesserungen des Mitgefühls mit dem Opfer bei den teilnehmenden Strafgefangenen
• starke Anzeichen für statistisch signifikante Veränderungen in der Einstellung zu Straftaten durch die Teilnahme an STP
• Belege dafür, dass STP die Einstellungen in eine Richtung verändert, die bekanntermassen die Wahrscheinlichkeit straffällig zu werden reduziert.

Eine Studie über STP in Neuseeland ergab ähnliche Verbesserungen in der Einstellung der Täter, die am Programm teilnahmen.
Eine 2007 am Lucy Cavendish College entstandene Masterarbeit erforschte die Auswirkungen von STP auf die Rückfallquote. Wegen Schwierigkeiten, Informationen aus offiziellen Quellen zu erhalten, misst diese Forschungsarbeit nur die Ein-Jahres-Rückfallquote von 62 Tätern, die an STP teilnahmen. 20 von diesen wurden rückfällig, was eine Quote von 32,3% ergibt, im Vergleich zur landesweiten Rückfallquote nach einem Jahr von 46,2 %. Diese Daten sind vorläufig, zeigen aber, dass die Teilnahme an STP dazu betragen kann, Strafgefangene zu einer Verhaltensänderung zu ermutigen.
Fallberichte deuten darauf hin, dass das Programm auch das Verhalten der Straftäter im Gefängnis verbessert. Nach Aussagen von Kim Workman, dem leitenden Direktor von PF Neuseeland, waren Strafgefangene, die sich nicht an Rehabilitationsprogrammen wie Zielsetzungen oder Drogenentzug beteiligen wollten, eher zu solchen Massnahmen bereit waren, nachdem sie am STP teilgenommen hatten. Auch Fallmanager beobachten langfristige Veränderungen bei STP-Teilnehmern.

Den Ablauf einer Sitzung finden Sie hier: Sitzung STP Schweiz (in Englisch)

 
 
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